Ein engagiertes junges Ehepaar mit zwei Kindern hat sich entschieden, im Senegal ein Projekt für Straßenkinder zu initiieren. Bei den Jungen handelt es sich meist um ehemalige Talibé, die aus ihrer Koranschule geflohen sind und keinen Kontakt zu ihren Familien mehr haben. Der Leiter dieses Projekts, der selbst jahrelang als Talibé auf der Straße lebte, kennt ihre Herausforderungen aus erster Hand. Seine Frau bringt als Krankenschwester und Hebamme wertvolle medizinische Expertise ein.
Das Phänomen der Talibé im Senegal
Der Senegal steht vor einer großen Herausforderung: dem weitverbreiteten Phänomen der Talibé, den sogenannten bettelnden Straßenkindern. Der Begriff „Talibé“ leitet sich vom arabischen Wort talib ab, das „Schüler“ bedeutet. Ein Talibé ist ein Kind, das eine Daara (Koranschule) besucht, um den Koran zu lernen.
Ein System mit sozialen und religiösen Wurzeln
In der Regel handelt es sich bei einem Talibé um einen Jungen im Alter von 5 bis 15 Jahren, der aus einer armen Familie stammt. Die Eltern übergeben ihr Kind einem Koranlehrer (Marabout), in der Hoffnung, ihm durch religiöse Bildung eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Im Gegenzug leistet der Junge Hausarbeit und wird oft gezwungen, auf der Straße zu betteln. Das gesammelte Geld dient dazu, seinen eigenen Lebensunterhalt sowie den seines Lehrers und dessen Familie zu finanzieren.
Der Missbrauch des Systems durch Kinderhandel
Heute wird das Talibé-System zunehmend von kriminellen Machenschaften überschattet. Viele Jungen werden von falschen Marabouts in den Kinderhandel verwickelt. Diese sind weniger an der Erziehung junger Menschen interessiert als an persönlicher Bereicherung.
Ein Leben auf der Straße
Aus Verzweiflung fliehen zahlreiche Talibé von ihren Lehrern und landen auf der Straße. Dort sind sie extremen Lebensbedingungen ausgesetzt: Sie leiden nicht nur unter Armut und Unsicherheit, sondern auch unter dem Mangel an Liebe und Geborgenheit – Zuwendung von Menschen, denen sie vertrauen können, bleibt ihnen häufig verwehrt.
Was wollen wir erreichen?
Wir möchten uns den Nöten und Bedürfnissen von Straßenkindern in einem Vorort annehmen. Wir setzen dabei auf Information, Prävention, Schutz und Wiedereingliederung der Kinder.
Ziele des Projektes sind:
- Betrieb eines kleinen Zentrums, wo die Jungen hinkommen können
- Nahrung, Kleidung und medizinische Versorgung für die Kinder
- Kinder von der Strasse holen und ihnen helfen, zu ihren Familien zurückzukehren
- Zugang zu Schulbildung und Berufsausbildung ermöglichen
- Die Jungen sollen Liebe, Annahme und Zuwendung erhalten – Aufklärungsarbeit bei den Familien, die ihre Kinder als Talibé fortschicken.
Ihre Spende für Straßenkinder im Senegal
Möchten Sie dazu beitragen, das Leben dieser Kinder zu verändern? Jetzt spenden und Hoffnung schenken:
Um Ihre Spende richtig zuordnen zu können, geben Sie den folgenden Vermerk an: Projektnummer 31104
Gerne schicken wir Ihnen weitere Informationen über dieses Projekt zu. Nehmen Sie gerne Kontakt auf.



Kannst du dir vorstellen, in diesem Projekt tätig zu werden? Dann schau hier mal vorbei: Sozialarbeiter (m/w) für Straßenkinder in Westafrika